In Nadwar waren die staubigen Wege zu den Weinbergen voller Traktoren und eifriger Winzer, es herrschte ein reges Treiben im Kellerdorf. Bis Ende August waren fast alle Trauben schon geerntet, weit vor der üblichen Zeit. „Fast einen Monat früher mussten wir alles lesen“, erzählen die Winzer, die bemüht sind. den Most im Gleichgewicht zu halten. Die Hitze ist man bei diesen Arbeitsvorgängen nicht gewohnt, Umdenken und schnelles Reagieren sind gefragt. Zwar ist die Qualität meist gut, auch wenn die Trauben weniger Saft tragen, aber die Mengen werden wegen der schonungslosen Hitze auf jeden Fall geringer ausfallen.
„Seit Juni gab es keinen Tropfen Regen in Nadwar“, klagen die Winzer, die nun das Problem haben, dass fast alles gleichzeitig reif war und mehrere Traubensorten auf einmal ins Presshaus mussten, was unerwartete Lagerungsprobleme ergab. „Dafür haben wir dann einen Monat früher einen ausgereiften Rosé auf dem Tisch stehen“, erzählt László Leirer, der mit Freunden seinen vorletzten Lesetag im August schaffte. „Wie sich der weitere Ablauf mit dem Wein durch dieses Wetter ändert, wissen wir noch nicht“, so Leirer, der schon an die Zukunft denkt und über südländische Weinsorten grübelt, die diesem heißen Klima gewachsen sind. Während der Lese besprechen die Freunde die aktuellen Geschehnisse im Dorf und natürlich auch die Lage des Weins, jeder versucht mit einem guten Ratschlag und mit eigenen Erfahrungen bei der Weinverarbeitung zu helfen. In Nadwar sind auch viele junge Winzer tätig; das Dorf, in dem es so viele Weinkeller wie Wohnhäuser gibt, möchte in Zukunft noch mehr auf Tourismus setzen, wo im Presshaus ein Musikant in der Ecke ungarndeutsche Lieder spielt und zu den traditionellen Wurstwaren hiesiger Wein serviert wird. Nun ist aber das Presshaus erst einmal voll, und Präzision und Hingabe sind gefragt, damit die Weine auch in diesem besonderen Jahr mit dem Extremwetter gut gelingen.
Christina Arnold
Aus dem Inhalt
Jugendgruppe aus Cleveland bei den Ungarndeutschen
Die Europareise der Jugendgruppe aus Cleveland fand vom 28. Juni bis 15. Juli statt. Sie brachte die Gruppe nach Deutschland, Österreich und Ungarn. Der Auftritt der Gruppe war ca. zwei Stunden lang und beinhaltete einen traditionellen Teil (in Tracht) sowie einen moderneren Teil (im Dirndl). Dazwischen gab es Gedichte, Lieder und kleinere Pausen, bedingt durch die große Hitze. Die Jugendgruppe der Donauschwaben Cleveland besuchte Saar, Kleinturwall und Taks während ihrer Europatournee 2024.
Jubiläums-Teambildungsreise nach Bawaz
In diesem Jahr feiert der Deutsch-Ungarische Freundeskreis Metschge sein 25-jähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Grund hat man sich vorgenommen, das ganze Jahr mit besonderen gemeinsamen Erlebnissen zu füllen. Und etwas ganz Besonderes sollte auch die diesjährige Teambildungsreise werden. Als Reiseziel entschied man sich diesmal für Bawaz, um einen ganzen Tag lang ungarndeutsche Kultur und Gastronomie zu erleben.
Internationale Konferenz im „Skanzen“ mit spannendem Programm im Jakob Bleyer Heimatmuseum
The Association of European Open Air Museums (AEOM, Verband der europäischen Freilichtmuseen) hielt im Freilichtmuseum Sankt Andrä zwischen dem 19. und 22. August eine Konferenz mit 90 Fachkollegen aus mehr als 20 Ländern. Das Hauptthema war die Aufarbeitung geschichtlicher und gesellschaftlicher Traumata bzw. wie man diese in Museen, Freilichtmuseen den Besuchern näherbringen kann. Die Konferenzgäste trafen sich am 21. August im Garten des Jakob-Bleyer-Heimatmuseums in Wudersch.
JAO-Blasmusikwoche des Landesrates
Wer Anfang August in der Umgebung der Burg von Petschwar unterwegs war, mag sich gefragt haben, was in der Burg los war, da man die ganze Woche über so schöne Musik hören konnte. Die Frage war berechtigt, denn die Blasmusiksektion des Landesrates organisierte vom 29. Juli bis zum 4. August die „JAO (Jugendauswahlorchester) Blasmusikwoche“ in der Burg von Petschwar.
Die Volkstanzwoche bietet Tänzerinnen und Tänzern ein reichhaltiges und vielfältiges Themenangebot
In der ersten Augustwoche brachte das diesjährige Tanzfestival fast fünfzig Teilnehmer aus zwanzig Gemeinden zusammen, die die von hervorragenden und engagierten Fachleuten gehaltenen Vorträge und praktischen Übungen besuchten. Betrachtet man nur die wachsende Teilnehmerzahl und die gute Atmosphäre der Veranstaltungen, die teambildenden Gespräche an den Abenden, so kann festgestellt werden, dass das neue Ausbildungskonzept der Volkstanzwoche, das im vergangenen Jahr konzipiert wurde, eine Erfolgsgeschichte ist.
Spiel, Spaß und viele Erlebnisse im VUK-Sommercamp 2024 in Waschludt
Das Sommercamp des Vereins für Ungarndeutsche Kinder (VUK) fand vom 4. bis 10. August 2024 in Waschludt statt. Die idyllische Lage des Iglauer Parks, wo die Teilnehmer in gemütlichen Apartments am Hang untergebracht waren, bot einen perfekten Rahmen für eine erlebnisreiche Woche. Das Camp startete mit 33 Kindern, die voller Vorfreude und Abenteuerlust am Sonntagnachmittag ankamen.
Deutscher Kulturverein Gestitz feierte 25-jähriges Bestehen
/in Neue Zeitung /von zsoltcziglerDer 20. August begann mit der heiligen Messe, wo die Sängergruppe aus Gestitz die schönen, alten deutschen Kirchenlieder gesungen hat. Die Gäste und die ungarndeutschen Singgruppen aus Schemling, Kirne, Untergalla, Saar und Raab wurden am Eingang des Dorfhauses mit einem edlen Tropfen begrüßt.
Schwabenfest in der Batschka: Tanz- und Trachttag in Hajosch
/in Neue Zeitung /von zsoltcziglerSchon zum vierten Mal zog Jung und Alt in schwäbischer Tracht durch die Stadt, stolz verkündend, dass Herkunft und Tradition in Hajosch eine gemeinschaftsbildende Kraft haben. Am 30. Juli veranstalteten die örtliche Deutsche Selbstverwaltung und der Schwäbische Volkstanzverein den Tanz- und Trachttag, bei dem wieder alle mitgemacht haben, die eine Volkstracht zu Hause haben, und diese – trotz Julihitze – gerne tragen.
Landesrat, die Gemeinschaft – Dachorganisation der ungarndeutschen Kulturgruppen feierte mit Megaproduktion 20-jähriges Jubiläum
/in Neue Zeitung /von zsoltczigler„Traditionelles bewahren ist wichtig, und dabei nach innovativen Lösungen zu suchen ist nötig“, meinte László Kreisz, der Vorsitzende des Landesrates Ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen, als er das Konzept der Veranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum seiner Organisation erklärte.