Ungarndeutsche Identität des Komitats gefördert – Deutsches Nationalitätenkulturfest im Komitat Komorn-Gran
Zwei Jahre sind seit dem letzten Deutschen Nationalitätenkulturfest des Komitats Komorn-Gran vergangen. So bereiteten sich die Kulturgruppen des kleinsten Komitats von Ungarn gern auf das nächste Treffen am 3. August in Tarian/Tarján vor.
Der Nachmittag begann mit einem feierlichen Festzug durch das Dorf. Die ungarndeutschen Melodien, gespielt von zwei Blaskapellen, und die wunderschönen Trachten weckten die Aufmerksamkeit vieler Tarianer. Der Festzug lief bis zum Festplatz, zum geschmückten Festzelt. Die Veranstaltung wurde von Eva Waldmann-Baudentisztl, Vizevorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und Vorsitzende der Deutschen Komitatsselbstverwaltung, eröffnet, die sich bei den Organisatoren, bei der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung Tarian und bei Teréz Menoni Pillmann, Vorsitzende des Komitatsverbandes, bedankte. Frau Waldmann-Baudentisztl wies auch auf die kommenden Kommunalwahlen hin und betonte wie wichtig es sei, sich als Deutsche zu registrieren und bei den Nationalitätenwahlen mitzumachen.
Der Höhepunkt des Nachmittages war die feierliche Übergabe der Auszeichnungen des Komitats, die zweijährlich zu diesem Fest überreicht werden. Der Preis „Für das Deutschtum des Komitates Komorn Gran“ erhielt heuer Frau Maria-Zettisch aus Kätschka/Kecskéd. Mit dem Anton-Rieder-Jugendpreis wurde Diána Kaszap-Nagy aus Schemling/Vértessomló ausgezeichnet (die Laudationen veröffentlichen wir im Deutschen Kalender 2020).
13 ungarndeutsche Gruppen aus 9 Ortschaften zeigten ihr geschätztes und schönes Tanz-, Musik-, und Gesangserbe. Während des Festivalprogramms fühlte sich das Publikum wohl, es amüsierte sich und entdeckte Ähnlichkeiten und Unterschiede in den niveauvollen Aufführungen. Die bunte und vielfältige ungarndeutsche „Kulturkostprobe“ boten die Kulturgruppen sehr gerne an.
Die jungen TänzerInnen der Tarianer Tanzgruppe brachten schnell Schwung auf die heimische Bühne. Der meist aus LehrerInnen und KindergärtnerInnen bestehende Neudorfer Gesangkreis trug schöne Lieder über Liebe und Heimat vor. Die Sammeter Blaskapelle popularisierte mit ihrem Auftritt die traditionelle deutsche und böhmisch-mährische Blasmusik. Das Repertoire des gut gelaunten Taather Männerchor besteht nicht nur aus ungarndeutschen, sondern auch aus anderen Liedern. Der gemischte Chor aus Kirne präsentierte dem Publikum einen Teil seines Liedguts.
Die im Jahre 1963 als erste im Komitat gegründete Kätschkaer Tanzgruppe verfügt zurzeit über vier Altersgruppen. In Tarian wurden sie von der Erwachsenengruppe vertreten. Diese wurde von der jungen Burschen-Kapelle begleitet, die später noch weitere Stücke vortragen haben. Der Frauenchor aus Taath und der Leinwarer Chor erfreuten das Publikum mit wunderbaren Liedern. Die jüngste auftretende Gruppe des Nachmittages kam aus Schemling, die Juniorengruppe der örtlichen Tanzgruppe. Sie freute sich besonders, dass sie ihr Können außerhalb des Heimatdorfes zeigen durfte. Prima Stimmung herrscht beim Tolnauer Chor, wie man mir sagte, nicht nur bei den Proben, sondern auch bei den Auftritten, davon konnte sich das Publikum jetzt selbst überzeugen. Als Gastgeber standen zuletzt der Chor und schließlich die Blaskapelle aus Tarian auf der Bühne.
Die Veranstaltung wurde mit fröhlicher Musik der auftretenden Kapellen abgerundet. Nach dem langen Sitzen und dem munteren Zuhören tanzten die Zuschauer nun mit Vergnügen ein paar Polkaschritte.
Dorottya Bach
Aus dem Inhalt
4. Welttreffen der Donauschwaben bei den Ungarndeutschen und den Banater Schwaben
Mit viel Sonnenschein, Musik und Tanz hat das 4. Welttreffen Donauschwäbischer Kulturgruppen in Baje begonnen. Die diesjährige Begegnung stand unter dem Motto „Donauschwabe – steh dazu“ und fand vom 24. Juli bis 7. August statt. Stefan Ihas, Präsident des Weltdachverbands der Donauschwaben, erklärte, was sich hinter dem Motto verbirgt, „steh zu dem, was du bist und wo du herkommst. Lebe die Traditionen und das Brauchtum deiner Ahnen und trage sie selbstbewusst in die Zukunft!“
Auch der Sport verbindet: Diedelsheim – Hidasch, eine wiederbelebte Freundschaft
Der Hidascher Tischtennisverein stattete auf Einladung der Vorsitzenden Jutta Seeger-Leicht dem TSV Diedelsheim einen Besuch ab, um in der örtlichen Schulturnhalle Mitte Juli ein Freundschaftsspiel auszutragen. Doch das war nicht die erste gemeinsame Veranstaltung zwischen den beiden Ortschaften in diesem Jahr. Im April war der Diedelsheimer Bürgerverein unter der Leitung von Heidi Leins zu Besuch in Hidasch, um hier die Brettener Melanchthon-Ausstellung zu eröffnen. Unter den Teilnehmern waren auch mehrere Diedelsheimer.
Fortbildung in Ottobeuren: Nützliche Erfahrungen und praktisches Wissen
Das Methodikzentrum organisiert in diesem Jahr vier Fachseminare in Deutschland für Pädagogen aus Ungarn, Tschechien und aus der Slowakei. Die Seminare fördert die Gemeinnützige Hermann-Niermann-Stiftung aus Düsseldorf. Wir Pädagogen sind sehr dankbar dafür. Das Seminar fand im Kloster der berühmten und wunderschönen barocken Benediktinerabtei statt. Ende Juni hatte ich die Möglichkeit, eine Woche am ersten Seminar in Ottobeuren/Bayern teilzunehmen. „Sprache, die Zeit und die Jahreszeiten“, lautete der Titel, und durch Spielen, Bewegungen, Interaktionen und Musik probierten wir aus, wie wir das alles im Kindergarten, in der Grundschule weitergeben können. Diese eine Woche war sehr positiv, ideenreich, kreativ, motivierend.
Mariä Himmelfahrt – Kirmes in Sitsch
Mariä Himmelfahrt (Maria Himmafoat) ist ein Feiertag der katholischen Kirche und wird jährlich am 15. August gefeiert. An diesem Tag dachte man der Aufnahme der Jungfrau Maria in den Himmel. Nach christlichem Glauben wurde die Heilige Mutter Gottes nämlich direkt nach ihrem Tod mit Körper und Seele in den Himmel aufgenommen. Das Fest hat für Ungarn eine direkte Relevanz. Emmerich, der einzige Sohn von Stephan I., dem ersten König von Ungarn, verunglückte bei einer Wildschweinjagd tödlich. Nach dem Tod seines Sohnes stellte Stephan I. das Land unter den Schutz der Jungfrau Maria. Deshalb wird Maria Patronin von Ungarn genannt.
“Wir fühlen uns hier schon fast daheim!” – Haraster Tanzcamp in Litowr
Wenn Tanzcamp, dann Litowr – ist die Losung beim Verein Junger Haraster Schwaben. So zogen die Haraster Tänzer vom 22. bis zum 28. Juli wieder für eine Woche in das Branauer Dörfchen ein. Es ging teils darum, tänzerisch technisches Können zu verbessern, um Freizeit, ungarndeutsche Themen, Teamgeistförderung, Singen, Erlernen neuer Choreographien.
Der Beginn einer hoffentlich langen Musikantenkarriere – Die „Lustig auf!“-Kapelle aus der Branau
Wie schon im Artikel über die 30-jährige Jubiläumsveranstaltung der GJU (NZ 21/2019) angesprochen wurde, hat der Multiplikator, der Nachkomme einer berühmten Branauer Musikerdynastie Adam Schütz Anfang des Jahres mit ebenfalls jungen und talentierten Musikerfreunden eine nagelneue Kapelle gegründet, nämlich die „Lustig auf!“-Kapelle. Ihr erster öffentlicher Auftritt war die Jubiläumsveranstaltung in Fünfkirchen. Die GJU hält es für ein besonderes Anliegen, jungen ungarndeutschen Talenten Vorstellungsmöglichkeiten anzubieten. Nun wurde Adam Schütz gefragt, wie es gegenwärtig um die Kapelle besteht?
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/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterLebenslanger Dienst im Deutschunterricht Zwei Ungarndeutsche aus der Gründergeneration, die sehr viel für den Bildungsbereich unserer Volksgruppe getan haben, Rosa Mammel und Josef Lantos, verließen uns in letzter Zeit
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