gestitz-sa-nger-398x266

Deutscher Kulturverein Gestitz feierte 25-jähriges Bestehen

Der 20. August begann mit der heiligen Messe, wo die Sängergruppe aus Gestitz die schönen, alten deutschen Kirchenlieder gesungen hat. Die Gäste und die ungarndeutschen Singgruppen aus Schemling, Kirne, Untergalla, Saar und Raab wurden am Eingang des Dorfhauses mit einem edlen Tropfen begrüßt.

Als Ehrengäste nahmen Alois Kreuzer und seine Frau aus Regen (Deutschland) am Fest teil. Eine Freundschaft mit Gestitz, die vor 20 Jahren entstand und bis heute noch anhält.
Um 15.00 Uhr begann das Kulturprogramm mit dem Erklingen der ungarischen und der ungarndeutschen Hymne. In seiner Festrede erwähnte der Vorsitzende der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung Josef Pillmann das Leben des hl. Stephans und bedankte sich bei den Jubilaren für ihre hingebungsvolle Traditionspflege. Bürgermeisterin Rising gratulierte den Vereinsmitgliedern zum 25-jährigen Jubiläum. Dem schlossen sich auch die Vertreter aller örtlichen Vereine an. Zur Erinnerung an die verstorbenen Mitglieder wurde eine Kerze angezündet.
Die Gruppen wurden auf Deutsch und Ungarisch vorgestellt. Jeder Teilnehmer brachte das Beste aus seinem Repertoire an deutschem Liedgut mit und übermittelte es den Zuschauern fröhlich und einfühlsam. Für den Einsatz wurden vom Veranstalter jeweils ein kleiner, von den Schwaben sehr geschätzter Rosmarinbusch und eine Urkunde überreicht.
Nach dem Auftritt der Gäste stellte sich die Sängergruppe aus Gestitz vor, die sich seit 25 Jahren jede Woche zum Singen trifft. Leiterin des Chores ist von Anfang an Frau Elisabeth Hartdégen, die eine kleine Zusammenfassung über die vergangenen Jahre vortrug. Die Sängergruppe hatte in den 25 Jahren insgesamt 519 Auftritte, organisierte 68 Veranstaltungen und bewirtete 14 Gruppen, grenzübergreifend aus Deutschland, Österreich, Dänemark und Rumänien. Zwölfmal wurden die Gestitzer zum Auftritt in die Urheimat eingeladen, sie waren zweimal in Eschwege (BRD), neunmal in Regen (BRD) zum „Europa-Festival“ und einmal in Innsbruck, wo sie der Bürgermeister sehr herzlich begrüßt hat. Zum Jubiläum machte die Sängergruppe eine Ausstellung mit 100 Bildern der letzten 25 Jahre und es konnten auch alte Gebetbücher besichtigt werden.
Nach den gelungenen Auftritten folgte das gemeinsame Abendessen bei gutem Wein und fröhlichem Gesang, der bis spät in die Nacht hinein reichte.
Die Gestitzer sind stolz auf ihre Ahnen, die für ihre Nachkommen die deutsche Sprache und die eigenen Traditionen bewahrt haben, wodurch sie ein Zuhause für solch eindrucksvolle Veranstaltungen bieten können.

Aus dem Inhalt

Bawazer Kirmes

Auch dieses Jahr wurde in Bawaz der 20. August groß gefeiert. Denn der Nationalfeiertag und die Kirmes fallen in der Branauer Ortschaft auf denselben Tag, der stets ein wichtiges Ereignis ist. Zu diesem Fest kommen viele der Verwandten und Freunde der Anwohner zu Besuch. Da möchte sich auch die Gemeinde von ihrer schönsten Seite präsentieren. Als Auftakt wurde am Freitagabend der Kirmesbaum vom Schwäbischen Hof von Musik und Tänzern aus Ratzpeter begleitet zum Sportplatz getragen, um den dort aufzustellen.

Friedrich Spiegel-Schmidt gestorben

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Bayern trauert um ihr langjähriges Vorstandsmitglied Friedrich Spiegel-Schmidt, Pfarrer und Prodekan i.R., geboren am 27. Februar 1912 in Montreux/Schweiz, gestorben am 16. August 2016 in Planegg/Bayern. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes setzte sich zeitlebens politisch, kirchlich und menschlich für seine ungarndeutschen Landsleute ein. Ein bewegtes Leben im Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschen und östlichen Nachbarn.

Doktorandin Anett Hajnal
„Ich wollte meinen Kindern etwas mit auf den Weg geben…“

Anett Hajnal hat an der ELTE Germanistik studiert und danach Jahre lang als Deutschlehrerin gearbeitet. Nach der Geburt ihrer Kinder hat sie sich um ein Doktorstudium an der Budapester Andrássy-Universität beworben. Sie ist gegenwärtig Doktorandin im Bereich Geschichte, ihr Forschungsthema ist „Verlust(e) der deutschsprachigen Einwohner von Budapest (1848-1948) – Am Beispiel der Familie Lebhardt aus Óbuda (Altofen) / Újlak (Neustift)“. Sie stammt aus einer assimilierten deutschen Familie aus Altofen und Neustift, daher hat das Thema auch einen persönlichen Bezug für sie.

Aufruf: Jugendtreffen der Nationalitäten in Ungarn!

Die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher organisiert dieses Jahr gemeinsam mit der Organisation Junger Slowaken in Ungarn (MaSzFiSz) ein Jugendtreffen der Nationalitäten in Ungarn. Zu dieser Veranstaltung sind die Jugendlichen aller Nationalitäten in Ungarn eingeladen. Das Programm wird gefördert durch das Ministerium für Humanressourcen (EMMI), so kann man daran kostenlos teilnehmen, es bedarf aber einer vorherigen Anmeldung bei den Organisatoren. Das Treffen findet vom 9. bis 11. September in Gárdony statt. Die Altersgruppe ist zwischen 14 und 24 Jahren, es werden also hauptsächlich Gymnasialschüler und Studenten erwartet. Bei der Veranstaltung hat man die Möglichkeit, die Kultur und Gastronomie anderer Nationalitäten kennen zu lernen und mit ihren Jugendlichen Kontakte aufzunehmen.

Goldschatz am Touristenweg

Anfang Februar, irgendwo in Nordwestungarn – der Fundort muss aus Sicherheitsgründen streng geheim bleiben –, unweit von einem Touristenweg hat der junge Heizungsmonteur aus Kleinturwall-Wiehall Gábor Ehmann plötzlich im Sonnenschein ein leuchtendes Metallobjekt bemerkt. Zuerst hat er es für eine weggeworfene Bierdose gehalten, aber in der unmittelbaren Nähe entpuppte es sich als ein fein bearbeiteter Goldschmuck. Gründlicher herumgeschaut hat er ein paar Meter entfernt im Laub der Bäume auch ein anderes, silbernes Stück entdeckt. Langsam ist ihm klar geworden: es handelt sich hier wahrscheinlich um einen archäologischen Fund.

Möchten Sie mehr erfahren? Bestellen Sie die Neue Zeitung!

Weitere Artikel

„Die Anerkennung der Eltern ist die größte Herausforderung“ Kindergartenpädagogin Dóra Kleisz

Bei der Berufswahl hat man die Qual der Wahl. Für viele ungarndeutsche Jugendliche und junge Erwachsene ist dabei wegen der eigenen Herkunft auch der Beruf Deutschpädagoge verlockend. Für diejenigen, die sich noch unsicher sind, ob sie sich für diesen Beruf entscheiden sollen, liefert Kindergartenpädagogin Dóra Kleisz Antworten.

Eine „kleine Revolution“ von damals – Sechzig Jahre Deutscher Nationalitätenklassenzug am Klára-Leőwey-Gymnasium Fünfkirchen

Ein nach den Plänen von Ignác Feigler 1851 errichtetes ehrwürdiges Gebäude steht am schönsten Platz Fünfkirchens, in unmittelbarer Nähe des Doms, das für viele GymnasistInnen prägende Erinnerungen, einschlägige Erlebnisse mit auf den Weg gab. Der Deutsche Nationalitätenklassenzug des Klára-Leőwey-Gymnasiums am Sankt-Stephans-Platz wurde auch zum 60. Jubiläum zum Ort der Begegnungen.

Ehl im Kampfgetümmel

Der Blondschopf war sein Erkennungszeichen

Der heute 76-jährige Johann Ehl, der in Riesa an der Elbe seine zweite Heimat fand, ist in der Stahlstadt eine bekannte Erscheinung. Wie sollte es auch anders sein, denn er war zu seiner aktiven Fußballzeit von 1965 – 1974 Kapitän der Mannschaft von Stahl Riesa.

Eine ehemals deutsche Ortschaft im Schatten der Hauptstadt

Der Band ist eigentlich als erstes Buch einer sich mit der Geschichte, mit den Einwohnern sowie mit den Bräuchen und mit der Sprache von Großturwall/Törökbálint beschäftigenden Reihe zu betrachten und enthält vier Studien, in deren Mittelpunkt die ehemals deutschsprachige Siedlung steht.

Ehrliche Vergangenheitsbewältigung – Weitergabe der Erinnerungen ohne Hass und Rache

Eng verbunden mit der Geschichte der Ungarndeutschen und der vor fünfhundert Jahren begonnenen Neuorientierung des Christentums ist die Historie der „Stadt der Treue“ – ein guter Grund dafür, dass im Jahre der Reformation die zentrale Feier am Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen gerade in Ödenburg stattfand.